Deutschlandradio

Deutschlandradio rezensiert das Buch „Fremde Heimat Deutschland - Leben zwischen Ankommen und Abschied“.

Vor 50 Jahren hat die Bundesrepublik eine Einladung ausgesprochen: Türkische Arbeiter sollten nach Deutschland kommen, als so genannte "Gastarbeiter". Später sollten und wollten sie wieder gehen. Doch viele sind geblieben, und in Deutschland heimisch geworden.

"Fremde Heimat Deutschland" lässt diese Einwanderer zu Wort kommen. Warum sind sie nach Deutschland angekommen? Wie wurden sie empfangen? Und wieso sind manche nach Jahrzehnten wieder in ihr Ursprungsland zurückgekehrt?

Dazu kommen Gespräche mit Migrationsforschern, und es gibt Hintergründiges über  Transmigranten", über "Rückkkehrer" und über jene, die nicht nur auf Deutsch träumen, sondern längst auch den deutschen Pass besitzen.

Zwar wirkt die Auswahl der einzelnen Schicksale oft beliebig, und die einzelnen Abschnitte stehen recht unverbunden nebeneinander. Lesenswert ist das Buch dennoch – weil es nicht der oft üblichen medialen Fixierung auf Zwangsehe und Ehrenmord folgt. Stattdessen zeigt es die Normalität all der Lebensläufe. Ungewöhnlich, unbeschönigt und unaufgeregt.

„Fremde Heimat Deutschland – Leben zwischen Ankommen und Abschied“, herausgegeben von Murat Ham und Angelika Kubanek.

Quelle: Deutschlandradio, 30. Oktober 2011